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Wie war das eigentlich noch? Vor ein paar Monaten ging es durch alle Medien: Die Drosselpläne der Telekom. Ein Aufschrei ging durchs (deutsche) Internet, das Ende der Netzkultur schien nahe.
Aber was ist davon geblieben?
Es scheint als wäre tatsächlich der eigentliche skandalöse Plan dahinter, nämlich die Bevorzugung eigener Inhalte (T-InsertcoinEntertain) und die damit verbundene (endgültige) Abschaffung der Netzneutralität das Thema, das nach den ersten Wellen hängengeblieben ist.
Da ich in letzter Zeit wieder mal keine dersselben zum Bloggen hatte, ist mein geplanter erster Rant aus Gründen ausgefallen. Von daher versuche ich mich heute in einem Kommentar auf den aktuellen Stand der Diskussion.
Die geplante Drosselung ihrer Leistungsangebote hat sich bald als das herausgestellt was es eigentlich ist, ein legitimes aber dämliches Marketinginstrument, das DSL Flatrates aus den 90ern wieder hoffähig machen will. Kann man so machen, wenn man es denn will. Das ist wohl der vielgerühmte "Markt" der das entscheiden soll.
Fataler für die Zukunft des (deutschen) Internets, sind die Pläne des rosa Giganten eigene Dienste aus dieser Drossel herauszunehmen. Warum das fatal ist und was das mit der berüchtigten Netzneutralität zu tun hat, ist in den letzten Wochen oft thematisiert worden. Ich empfehle zusammenfassend das hervorragende Erklärbär-Video von sixtus:
Irgendwie scheinen deutsche Wirtschaftsbetriebe ihr Geschäftsmodell nicht an den neuen Möglichkeiten des Internets ausrichten zu wollen. Stattdessen scheint das einzige Ziel zu sein: "wie könnten wir die Milliarden die Google&Co im Internet verdienen mit geringstem Aufwand anzapfen".
Dabei kommen dann Konstrukte wie das Leistungsschutzrecht heraus oder eben die Idee, Google und Co an den Netzkosten zu beteiligen, oder eben den Nutzer zahlen zu lassen, wenn er zu Google, Facebook und Co schnell hingelangen möchte.
Natürlich ist es für einen Giganten wie die Telekom, der immerhin mal das Monopol auf leitungsgetriebe Kommunikation (aka Telefon) hatte und in den 80ern diktatorisch entscheiden konnte, welches Modem man an die staatseigene Telefondose anschließt, schwierig sich zu einem reinenWasserDatenträger degradiert zu sehen. Man will wichtig sein, da scheint die schmutzige Tour mit tiefen Blick in die Daten Zwei-Klassen-Netze zu etablieren und dafür zu kassieren der einfachste Weg.
Und wenn das Schule macht, dann machen es alle. Und dann?
Dann kommt Google einfach mit seinen eigenen Glasfasernetzen nach Deutschland oder versorgt uns einfach aus der Luft.
Dass dann der potentiellfreieste schnellste Zugang zum Internet vielleicht in der Hand eines amerikanischen Konzerns liegt, der selbst auch Anbieter ist, ist offensichtlich nicht die Lösung.
Übrigens, liebe DSL Provider, falls euch die Ideen ausgehen, ich hätte da auch eine: Ihr habt qua Amt ja bereits von jedem angeschlossenen DSL-Nutzer eine Kontoverbindung, stellt monatlich Rechnungen und ihr wisst auch jederzeit, welcher IP Adresse gerade jetzt an welchen Kunden geht. Warum nutzt ihr das nicht, um endlich eine sinnvolle, einfache Bezahlmethode im Netz zu etablieren, auch und gerade für Kleinbeträge? Bei Apps macht man mit 30% vom Umsatz ja auch ordentlich Gewinn mit 79ct Einkäufen.
Das reale Vorgehen der Telekom ist indiskutabel. Eine Abkehr vom Best-Effort Prinzip und eine dienste- bzw. quellenabhängigeGängelungDrosselung wäre das Ende vom Internet wie wir es heute kennen.
Ich kann heutzutage genauso schnell auf der Internetpräsenz der Stadt München die Öffnungszeiten nachzuschauen, ein Gordon Ramsay Video mit Tipps zur Steak Zubereitung anschauen, internationale Nachrichten aus Neuseeland lesen oder (dank Google Translate) nach schwedischen Testberichten von Kindersitzen suchen.
Neue Internetdienste wie Instagram, Vimeo, Path, Dropbox, dawawas usw. haben die gleichen Chancen den "Endkunden" zu erreichen wie die Platzhirsche.
Müssten diese sich den Weg durchs das-reicht-doch-noch-zum-e-mails-checken Schmalband bahnen während Googlezon auf der Express-Spur vorbeizieht, hätten diese überhaupt keine Chance bekannt oder gar erfolgreich zu werden.
Die Sicht auf den gedrosselten Endnutzer ist zu einseitig. Das Internet bietet die Möglichkeit für neue Geschäftsfelder, Ideen und Kommunikation die letzten Endes auch vielen von uns Brot, Butter und Jobs geben werden. Aber wenn man mache Diskussion liest ("habt euch nicht so, reicht doch für den Alltag in diesem Internet", "alles illegale Filmsauger die jetzt jammern", "wofür braucht man das alles...", usw.) fragt man sich unter welchem Stein manche Leute zu leben scheinen.
Aber genau: lasst uns lieber auf klassische Industrie ála Opel, Dornier und Braunkohle für die Zukunft bauen und lasst das Internet bei den blöden Amis.
Immerhin scheint ein kleines bisschen der Problematik in der Politik angekommen zu sein:
Deutsche Welle - Netzneutralität bald EU-Recht?
Netzneutralität als Gesetz
Verordnung zur Netzneutralität geplant
mal sehen wie viel davonden Wahlkampf die nächsten Monate übersteht.
Und zum Abschluss noch ein schönes Video zum Thema - aus dem Jahre 2011!
Ich kann nur jedem empfehlen: Zeigt diese Videos euren weniger internetaffinen Freunden, Eltern, Verwandten... Es sollte auch in der "Offline-Welt" klar werden, dass dies nicht nur das Jammer-Thema ein paar filmesaugender Nerds ist.
internetaffine Grüße
derFrutz
P.S.: Am sauersten auf die Telekom war ich, als sie versucht haben den normalen Internetnutzer gegen die bösen Powersauger auszuspielen. Auf der einen Seite das dumme "Lieschen Müller" das den Traffic der bösen Filmesauger auf der anderen Seite zahlen muss.
Unterste Schublade und dazu einfach noch falsch!
Fataler für die Zukunft des (deutschen) Internets, sind die Pläne des rosa Giganten eigene Dienste aus dieser Drossel herauszunehmen. Warum das fatal ist und was das mit der berüchtigten Netzneutralität zu tun hat, ist in den letzten Wochen oft thematisiert worden. Ich empfehle zusammenfassend das hervorragende Erklärbär-Video von sixtus:
Irgendwie scheinen deutsche Wirtschaftsbetriebe ihr Geschäftsmodell nicht an den neuen Möglichkeiten des Internets ausrichten zu wollen. Stattdessen scheint das einzige Ziel zu sein: "wie könnten wir die Milliarden die Google&Co im Internet verdienen mit geringstem Aufwand anzapfen".
Dabei kommen dann Konstrukte wie das Leistungsschutzrecht heraus oder eben die Idee, Google und Co an den Netzkosten zu beteiligen, oder eben den Nutzer zahlen zu lassen, wenn er zu Google, Facebook und Co schnell hingelangen möchte.
Natürlich ist es für einen Giganten wie die Telekom, der immerhin mal das Monopol auf leitungsgetriebe Kommunikation (aka Telefon) hatte und in den 80ern diktatorisch entscheiden konnte, welches Modem man an die staatseigene Telefondose anschließt, schwierig sich zu einem reinen
Und wenn das Schule macht, dann machen es alle. Und dann?
Dann kommt Google einfach mit seinen eigenen Glasfasernetzen nach Deutschland oder versorgt uns einfach aus der Luft.
Dass dann der potentiell
Übrigens, liebe DSL Provider, falls euch die Ideen ausgehen, ich hätte da auch eine: Ihr habt qua Amt ja bereits von jedem angeschlossenen DSL-Nutzer eine Kontoverbindung, stellt monatlich Rechnungen und ihr wisst auch jederzeit, welcher IP Adresse gerade jetzt an welchen Kunden geht. Warum nutzt ihr das nicht, um endlich eine sinnvolle, einfache Bezahlmethode im Netz zu etablieren, auch und gerade für Kleinbeträge? Bei Apps macht man mit 30% vom Umsatz ja auch ordentlich Gewinn mit 79ct Einkäufen.
Das reale Vorgehen der Telekom ist indiskutabel. Eine Abkehr vom Best-Effort Prinzip und eine dienste- bzw. quellenabhängige
Ich kann heutzutage genauso schnell auf der Internetpräsenz der Stadt München die Öffnungszeiten nachzuschauen, ein Gordon Ramsay Video mit Tipps zur Steak Zubereitung anschauen, internationale Nachrichten aus Neuseeland lesen oder (dank Google Translate) nach schwedischen Testberichten von Kindersitzen suchen.
Neue Internetdienste wie Instagram, Vimeo, Path, Dropbox, dawawas usw. haben die gleichen Chancen den "Endkunden" zu erreichen wie die Platzhirsche.
Müssten diese sich den Weg durchs das-reicht-doch-noch-zum-e-mails-checken Schmalband bahnen während Googlezon auf der Express-Spur vorbeizieht, hätten diese überhaupt keine Chance bekannt oder gar erfolgreich zu werden.
Die Sicht auf den gedrosselten Endnutzer ist zu einseitig. Das Internet bietet die Möglichkeit für neue Geschäftsfelder, Ideen und Kommunikation die letzten Endes auch vielen von uns Brot, Butter und Jobs geben werden. Aber wenn man mache Diskussion liest ("habt euch nicht so, reicht doch für den Alltag in diesem Internet", "alles illegale Filmsauger die jetzt jammern", "wofür braucht man das alles...", usw.) fragt man sich unter welchem Stein manche Leute zu leben scheinen.
Aber genau: lasst uns lieber auf klassische Industrie ála Opel, Dornier und Braunkohle für die Zukunft bauen und lasst das Internet bei den blöden Amis.
Immerhin scheint ein kleines bisschen der Problematik in der Politik angekommen zu sein:
Deutsche Welle - Netzneutralität bald EU-Recht?
Netzneutralität als Gesetz
Verordnung zur Netzneutralität geplant
mal sehen wie viel davon
Und zum Abschluss noch ein schönes Video zum Thema - aus dem Jahre 2011!
Ich kann nur jedem empfehlen: Zeigt diese Videos euren weniger internetaffinen Freunden, Eltern, Verwandten... Es sollte auch in der "Offline-Welt" klar werden, dass dies nicht nur das Jammer-Thema ein paar filmesaugender Nerds ist.
internetaffine Grüße
derFrutz
P.S.: Am sauersten auf die Telekom war ich, als sie versucht haben den normalen Internetnutzer gegen die bösen Powersauger auszuspielen. Auf der einen Seite das dumme "Lieschen Müller" das den Traffic der bösen Filmesauger auf der anderen Seite zahlen muss.
Unterste Schublade und dazu einfach noch falsch!
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