Sonntag, 10. Juni 2012

Viktoriabarsch in Wein-Sahne-Sauce

Heut einmal etwas ganz anderes. Schließlich liegt eine meiner Leidenschaften auch im Kochen. Eine Leidenschaft übrigens, die deutlich weniger zu Konflikten mit der besten aller Ehefrauen führt. Zumindest so lange sie von den Ergebnissen profitiert und die Küche danach nicht all zu schlimm aussieht.
Von daher gibt es heute einen Kochbericht vom letzten Freitag. Ein einfaches, fast schon puritanisches Fisch-Gericht, wäre da nicht die doch recht reichhaltige Sauce.
Ausgangslage war der Besuch von Freunden die nicht so sehr die Fleischesser sind (zumindest der weibliche Part). Mir selbst widerstrebt allerdings die vegetarische Küche. Ich bereite schließlich gerne tote Tiere zum Zweck der Genussaufnahme zu, ja so einer bin ich.

Insofern war das eine Gelegenheit sich mal wieder an Fisch zu versuchen. Und bitte keine Definitions-Schlachten über Fisch, Fleisch und Vegetarier. Es ging um "kein Fleisch mögen" im Sinne von "nicht unbedingt Rind/Schwein und nicht so gerne Geflügel" und nicht um Vegetarier.
Wir selbst mögen zwar gerne Fisch, aber mir fehlt etwas die Routine. Fisch benötigt auch meistens eine bessere Einkaufsplanung und man sollte auch genau wissen, dass man ihn spätestens am nächsten Tag zubereiten wird. 
Eine organisatorische Höchstleistung in unserer kleinen Familie!

Der Viktoriabarsch in Rohform
Auf einer Google-Suche nach Rezepten bin ich dann auf einen lesenswerten Koch-Blog gestoßen. Der Blog mankannsessen.de wird von zwei Mathematikern und einer Pralinenmeisterin mit viel Ahnung von gutem Essen und gutem Wein betrieben. Das selbstgesetzte Ziel ist die Weitergabe sowohl "unkomplizierter Alltagsrezepte" als auch "kreativer Kreationen". Die erste Durchsicht der dort geposteten Rezepte klingt vielversprechend und liegt auch auf meinem Niveau (geschmacklich wie handwerklich).
Da ich mich mangels Vorbereitungszeit nicht auf die interessanten Kreationen wie den Saibling mit St. Clements Sauce oder den gebratenen Kabeljau mit Morchelsauce einlassen konnte, beschloss ich ein einfachen gebratenen Fisch mit einer Weisswein-Sahne-Sauce zu veredeln und dazu selbstgemachte Pasta.

Zucchini, gebraten
Beim Einkaufen sind mir zwei gutaussehende Viktoriabarsch-Filets begegnet, die ich gleich zu diesem Gericht eingeladen habe. Der Rotbarsch hätte mich zwar auch angelacht, aber man sollte ja von einigen Fischen absehen.
Für die Pasta habe ich mich für ein Rezept mit Eiern, halb Hartweizengrieß und halb Mehl entschieden. Verfeinert mit etwas Kurkuma, auch wegen der Farbe. Für den Puristen sind Eier zwar ein no-go, aber ich finde als echte Beilagen-Nudeln haben sie ihre Daseinsberechtigung. Schließlich kam die gute alte Nudelmaschine mal wieder zum Einsatz. 
Irgendwann werde ich mir einen Nudelaufsatz für die Küchenmaschine gönnen, aber eigentlich geht's per Hand auch ganz gut.

Als Gemüsebeilage gab es Zucchini-Scheiben, in Olivenöl angebraten und mit Kräutern abgeschmeckt.
In der Pfanne
Der Fisch selbst wurde mehliert und in Butterschmalz und Olivenöl angebraten. Dabei noch etwas gesalzen und gepfeffert. Einfach aber gut, der Extra Geschmack kam schließlich über die Sauce.
Die Sauce wurde nach dem erwähnten Rezept zubereitet. Viel Fisch-Fond, den ich leider kaufen musste, zusammen mit dem Wein gut einreduziert. Danach mit viel Sahne und mangels Creme-Fraîche mit etwas Schmand verfeinert. 
Beim nächsten mal werde ich vielleicht etwas weniger Sahne nehmen, das ganze ist schon recht Mächtig.

Alles dann schließlich auf vorgewärmte Teller angerichtet und raus auf den Tisch. Die Gäste und die beste aller Ehefrauen waren begeistert.
Die Chancen auf einen Nudelaufsatz für die Küchenmaschine steigen...

Als Nachtisch gab es übrigens in Gläschen geschichtete Erdbeeren mit Erdbeermascarpone, Biskuitbrösel und Sahne. Irgendwie habe ich aber dazu ein Foto vergessen, ich schiebe die Schuld dem Wein und der guten Unterhaltung bei Tisch zu.




Kochende Grüße,

der Frutz









3 Kommentare:

  1. Zu den Zucchinischeiben noch ein Tipp, da aromatisches Olivenöl dazu neigt beim Erhitzen bittere Noten zu entwickeln, schmore ich die Scheiben in Rapsöl, lege sie kurz vor dem Servieren auf Küchenkrepp und bräune sie 2 Min. unter dem Grill (mit dem ich auch die Teller vorwärme), schütte das Öl weg, gebe einen Schuss Olivenöl in die Restwärme der Pfanne und dazu die gehackten Kräuter, anschließend vereinige ich das Grillgut mit dem heißen Kräuteröl.

    Bei der Pasta bin ich vom Kurkuma wieder abgekommen, da die Gelbwurzel doch aromatisch die Domina spielen möchte. Ich nehme stattdessen statt einem Ei drei Eigelb (pfeife aufs Cholesterin, meine Werte sind trotzdem super) und bekomme ebenfalls einen schönen Farbton und die Konsistenz wird super, zumal ich italienischen Hartweizen-Pasta-Gries mit Dinkelmehl kombiniere. Zumal das Dinkelmehl etwas mehr Biss erzeugt und die Teigführung erleichtert.

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  2. Jetzt esse ich seit dem 10. Juni jede Woche diesen Barsch. Er ist hervorragend! Bin schon gespannt, wann das nächste Rezept kommt. Schöne Grüße vom fleissigen Blog-Vielleicht-Bald-Wieder-Leser ;)

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