Sonntag, 20. Februar 2011

Das HTC Desire - 3 Wochen später

Nachdem die Kaufentscheidung für das neue Smartphone abgeschlossen war, ist das Desire nun schon über 3 Wochen im Einsatz und unter Beachtung einer strikt reglementierten Aufmerksamkeitsteilung zwischen der besten aller Verlobten und dem Desire konnte ich einige Erfahrungen damit sammeln. Von daher ist es vielleicht Zeit für eine erste Zwischenbilanz an alle Interessierten (ich höre euch atmen... ihr seid irgendwo da draußen).

So sieht der Lieferumfang nach 3 Wochen aus;
Mit Schutzfolie und einer (vorläufigen) Hülle
Der erste Eindruck nach dem Eröffnen der Schachtel ist sehr übersichtlich: das Handset, 2 kleine Anleitungsheftchen, Ladeadapter + USB Kabel in einer netten Schachtel. Fast schon ein bisschen enttäuschend, wie wenig da drin ist, andererseits habe ich genug Anleitungen, Riemchen und anderen Krempel herumliegen, der nach spätestens 1 Monat nie wieder den ursprünglichen Geräten zugeordnet werden kann.

Eine komplette unboxing Beschreibung oder gar ein Video erspare ich mir, ich denke der geneigte Leser kann sich vorstellen, wie es aussieht eine Schachtel aufzumachen und ein Handy herauszunehmen.



Nachdem ich schon vorher wusste, dass ich bald auf einen Androiden umsteigen werde, habe ich rechtzeitig vorher alle meine Adressen per vcf Ex- und Import in den GMail Account übertragen. Diesen hatte ich zwar schon länger, benutze ihn aber eigentlich nicht zum mailen (skandalös, ich weiss).
Beim Umstieg von meinem alten Handy war mir übrigens myPhoneExplorer eine große Hilfe, in der neuesten Version erlaubt es das Verwalten von SonyEricsson Handys und auch von Android Smartphones. Damit konnte ich die alten Adressen exportieren und unter anderem auch(!) meine alten SMS transferieren (Erinnerungen sind wichtig!).

Bei Google Checkout habe ich mich unter Hinterlassung meiner Kreditkartennummer bereits im Vorfeld angemeldet (warum gibt es immer einen kleinen Stich, wenn man seine Kreditkartennummer im Internet hinterlässt).

Es konnte also losgehen. Noch eine Display Schutzfolie sorgfältig aufgeklebt (ich dachte mir, vielleicht schaffe ich es ja mal von Anfang an auf ein Handy-Display aufzupassen und habe gleich eine mitbestellt).
Also, anschalten, Google-Zugangsdaten eingeben und los gehts. Eine detaillierte Aufzählung aller Spielereien, Einstellungen und Apps die ich in den 3 Wochen danach ausprobiert habe werde ich nur auf spezielle Aufforderung hier veröffentlichen, dafür muss ich glaube ich eine Schreibkraft anheuern.Von daher werde ich hier einige für mich interessantesten Dinge zusammenfassen.

Eines der ersten angesteuerten Ziele in den Einstellung-Menus war die eingebaute System-Update Funktion und siehe da:
keine 5 min später hatte ich Android 2.2 (Froyo) auf dem Desire. Ohne Probleme, sozusagen almost-out-of-the-box.

Es folgt eine Kurzzusammenfassung meines Eindruckes nach 3 Wochen, zuerst das Positive:
  • Die Verarbeitung ist ausgezeichnet, das Handset liegt gut in der Hand, fühlt sich massiv an und die mechanischen Knöpfe ('Home', 'Menu', 'Zurück' und 'Suche') sind sehr zuverlässig und mit Druckpunkt.
  • Der Bildschirm sieht klasse aus, die hohe Auflösung und die gute Ausleuchtung geben sehr brillante Bilder, leider auf Kosten des Akkus. Ich werde ein anderes mal noch genauer darauf eingehen.
  • Die Größe ist perfekt, es passt ohne Probleme in die Hosentasche und Webseiten lassen sich ohne Probleme lesen.
  • Ich liebe das kleine Trackpad auf dem mittleren Button unten. Es kann als eine Art Mausersatz verwendet werden und dient mir beispielsweise zur genauen Cursorpositionierung in Texteingaben. Es funktioniert auch mit Handschuhen und feuchten Fingern (sehr wichtig als Fall-back Eingabemethode)
  • Die Bildschirmtastatur lässt sich sehr gut bedienen, es gibt verschiedene Eingabemethoden zur Auswahl. Beispielsweise eine kompakte QWERTZ-artige Tastatur , die in diesem auch sonst sehr lesenswerten Test gut beschrieben ist.
    Die Wortvorschläge funktionieren mit der Zeit sehr gut und man kann flüssig tippen. 
  • Die Sprachqualität beim Telefonieren ist in Ordnung, es gibt sicher besseres, aber man kann problemfrei telefonieren. Empfangsprobleme konnte ich noch nicht beobachten (auch nicht in eher ländlicheren Regionen - o2-Netz).
  • Internetanbindung über WLAN und UMTS/GPRS funktioniert bislang ebenfalls einwandfrei.
  • Die Kamera funktioniert und macht ordentliche Bilder, mehr aber auch nicht. Eine Spassknippse wie erwartet. Auch der Blitz hilft allenfals für ein (Spass-)Foto am Abend. Grossartige Qualität darf man eben nicht erwarten. Vor allem das Blitz- bzw. LED-Licht ist nicht gerade die erste Wahl für beeindruckende Portraitaufnahmen.
 Aber es gibt auch negative Punkte, die mir aufgefallen sind:
  • Sehr nervig sind allerdings die Buttons an den Seiten für die Lautstärkereglung und zum Ein-/Ausschalten. Ohne Hülle betätigt man diese eigentlich laufend aus Versehen, da sie sehr leichtgängig sind; dies führt gerne dazu, dass plötzlich die Klingel-Lautstärke auf Null gestellt wird.
    Die Silikonhülle dämpft dieses Verhalten etwas und man kann auch per App etwas dagegen tun.
  • Musikqualitäten habe ich noch nicht getestet, ich bin eben doch eher ein Internet-Spielkind als ein Musikhörer. Die eingebauten Lautsprecher sind allerdings anerkanntermassen schlecht, das kann ich bestätigen.
  • Das Auslösen der Kamera über den Trackpadbutton oder gar den Bildschirm gestaltet sich meistens als schwierig insofern man typischerweise beim auslösen, die ganze Aufnahme "verreisst". Mit zwei Händen am Gerät geht es aber einigermassen.
  • Das starten der Foto-App ist etwas umstänständlich (Screen-Lock entriegeln, ggfs, Sperrcode zeichnen, ggfs. HomeScreen aufrufen und App starten).
    Da war ich von meinem SonyEricsson doch einfacheres gewöhnt (Schieber über der Linse auf und los).
  • Die Akkulaufzeit war (anfangs) ein ernstes Problem, dem ich mich aber gleich noch ausfürlicher widmen werde.
  • Auch wenn das Desire beworben wird mit sehr grossem RAM Speicher und SD Karten bis 32GB aufnehmen kann, war mir vorher nicht klar dass (die meisten) Apps nur auf dem internen Flash-Speicher installiert werden könne, der nur 512MB aufnimmt, von denen nur weniger als 200MB wirklich frei verfügbar für Apps sind.
    Das Update auf Froyo (2.2) erlaubt zwar inzwischen, dass einige Apps auf die SD Karte installiert werden können, doch bleibt dieser interne Speicher (für mich) doch ein limitierender Faktor. Ich werde dazu noch in einem folgenden Post ein paar Tipps geben.
    Wer wie ich ein App-dicted ist, sollte das in Erwägung ziehen.
Soweit zu meinem generellen Eindruck. Ich bin immer noch sehr zufrieden, selbst als HTC auf der gerade beendeten MWC einige neue Modelle vorgestellt hat, darunter auch den Nachfolger des Desires bereue ich (noch) nicht, bereits jetzt zugegriffen zu haben.
NB: Die neuen HTC Facebook Smartphones sind meiner Meinung nach irgendwie angesiedelt zwischen witzig und erschreckend.

Interessanterweise ist noch nicht einmal der Preis bei Amazon nenneswert gefallen. Das ist echt eine neue Erfahrung, dass ich nach drei Wochen nicht denke: "Hätte ich doch mal drei Wochen gewartet und mir das neue XX anstatt das alte YY gekauft".


Eine Beschreibung der interessanteste Apps die ich (bisher) gefunden habe werde ich Stückweise in der nächsten Zeit schreiben, das würde den heutigen Post sprengen.
(ich bin zum Erschrecken einiger Kollgen schon bei einem App-Count >70 angekommen).

Zum Thema Akkulaufzeit folgt ebenfalls ein eigener Post, da dies sicherlich eins der interessanteren Themen ist und ich einige Tipps und Erfahrungen dazu weitergeben möchte.


Weiter lesenswerte Tests finden sich in der CHIP oder bei areamobile. Man muss aber im Hinterkopf behalten, dass die aktuellen Desires kein AMOLED Display haben, HTC hat schon letztes Jahr aufgrund von Produktionsengpässen auf SuperLCD umgestellt. Ich finde das Display aber auch so hervorragend.



Grüsse vom

Telefondesinfizierer

1 Kommentar:

  1. Wie? Du nimmst ein Smartphone zum Telefonieren?! Ansonsten ist gerade das mit der internen Speicherlimitierung sehr interessant. War mir so auch noch nicht klar...

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