Sonntag, 15. Mai 2011

Urlaubszeit... Offlinezeit....

Heute werde ich von meinen Smartphone Erfahrungen aus dem Urlaub berichten. Fünf Tage Amsterdam mit der besten aller Verlobten und der wunderbaren Tochter. Und ohne bzw. nur wenig Datennetz (Roaming) und mit (eingeschränktem) WLAN Zugang im Hotel.
Eingeschränkt? Es gab kostenloses WLAN im Hotel, aber nur in Nähe zum Gang, also war surfen an der Tür oder auf dem Klo angesagt...
Aber man hat sich ja ordentlich vorbereitet, offline Nutzung sollte also möglich sein.

Zuerst ein paar Worte über Amsterdam. Die Grachtenstadt ist wirklich eine Reise wert. Eine sehr hübsche Altstadt mit eigenem Charakter. Selbst die Fussgängerzone ist noch nicht übermässig "Pimkisiert" oder "H&Misiert" sondern birgt viele kleine, ortsansässige und interessante Läden. Ein Blick in die niederländische Kette HEMA sei empfohlen. Ist wie ein IKEA ohne Möbel. Natürlich gibt es auch die obligatorischen internationalen Ketten, aber eben nicht so extrem wie in den hiesigen Fussgängerzonen, wo man schon GPS benötigt, um festzustellen in welcher Stadt man gerade ist.
Und Amsterdam ist klein, zumindest die Altstadt bis zum Hafen. Irgendwann am  3. Tag merkt man ("Ach schau mal, da drüben ist ja der Platz von gestern") wie klein und nah beieinander alles ist und wieviel Abwechslung doch in den ganzen Gassen, Nischen und Plätzen vorhanden ist.

Die Grachten, die schmalen aber gar nicht so kleinen Häuser, fettes Essen, malerische Stadtviertel. Ein herrliches Fleckchen und bei dem schönen Wetter, von dem wir beschenkt wurden, konnten wir uns auch den Grachtenfahrten, der Altstadt, den Vierteln und so weiter hingeben. Ich denke, wir haben es geschafft, vier Fünftel der Innenstadt abzulaufen, teilweise mit Unterstützung des hervorragenden Tramnetzes. Die Tram war übrigens das einzig wirklich Preiswerte in Amsterdam, aber das ist halt der Touristenstadt-Zuschlag. Das ist ja hier in München (leider) auch nicht anders.

Aber wie hat sich das Desire im Urlaubseinsatz bewährt? Haben mich die Roaming-Kosten an den Rand des Ruins gebracht? Oder die beste aller Verlobten verlassen wegen zu extensiven "Smartphonerln"?
Diese Fragen will ich ein wenig erleuchten.
Tatsächlich habe ich das Desire hauptsächlich zur Innenstadt GPS Navigation benutzt. Und in der Tat, Google hält was es verspricht. Die einfachste Methode ist im hoteleigenen (und kostenfreien) WLAN eine Umgebungskarte anzuzeigen, diese wird dann vektorisiert, das heißt platzsparend und in allen Auflösungsstufen, abgespeichert und kann offline benutzt werden.
Wie bereits erwähnt, kann man dieses Caching nicht steuern oder beeinflussen. Aber in dieser Kombination funktioniert es problemlos. Man geht raus, schaltet Roaming aus und GPS ein und kann sich selbst bei seinem Trip durch die Stadt verfolgen. Das ist schon was anderes als mit dem nie-wieder-in-Ursprungsfaltung-faltenden Stadtplan in der Hand. Alternativ hatten wir ja schon an sowas gedacht.

Allerdings hab ich festgestellt, dass das GPS in der Stadt manchmal einige Orientierungsschwierigkeiten hat (welch Ironie). Genau bedeutet das, dass es einige Minuten dauern kann bis es sich korrekt initialisiert und ein brauchbare Position anzeigt. Ich hatte wegen der üblichen Akku-Panik GPS beziehungsweise das Map-Tracking immer wieder abgeschalten. Das hatte leider zur Folge, dass ich beim schnellen Blick auf Maps zwecks Lagebestimmung immer wieder einige Einstein-Gedenkminuten einlegen musste, bis ich eine Position hatte.
Daher bin ich doch dazu übergegangen, es dauernd oder zumindest länger anzulassen und im Notfall den Akku-Extender einzusetzen, den ich allerdings nie benötigt habe. Aber am späten Nachmittag im Hotel war es dann allerhöchste Zeit für ein Steckdosen-Rendezvous.

Als zweite Offline Stadtkarte hatte ich OsmAnd heruntergeladen, die es erlaubt, gezielt Karten für bestimmte Regionen im Vorfeld herunterzuladen und auf der SD Karte zu speichern.
Die App hatte manchmal beim ersten Starten (Speicher?) Probleme und die Karte wurde nicht angezeigt.Ein explizites Beenden von GoogleMaps vorher (und nicht nur in den Hintergrund schieben) half und es ging dann recht flüssig.
Ähnlich wie bei GoogleMaps zeigt es die aktuelle Position und Umgebung an. Was ich besser fand, war der Sichtkegel, der über die Kompassfunktion angezeigt wurde und potentielle POIs (Point of Interests) im Blickfeld identifizieren konnte. Die daraus ablesbare Information konnte hin und wieder zu einem beeindruckten "Aha" bei der besten aller Verlobten führen.
Was ein absolutes Abgrenzungsmerkmal zu GoogleMaps ist: Man kann Positionen auch im offline Modus, also ohne Datenzugang, markieren. Das habe ich mit Maps nicht geschafft.
Vorteil bei unserem Kurztrip nach Brüssel: Ich konnte einfach die Position des Parkplatzes markieren und es gab keine Probleme, das Auto wiederzufinden.
Wie hat man das nur früher gemacht?

Die Triposo App habe ich auch ab und zu getestet. Aber die Informationen waren nicht wirklich hilfreich. Die Idee ist an sich ist gut und die Menuführung sauber gelöst. Man hat beispielsweise Listen, die bei vorhandener GPS Position nach Nähe zum Standort sortiert werden können. Aber die Kartendarstellung  der umliegenden interessanten Punkte war unübersichtlich und hat nicht wirklich geholfen. 

Alternativ konte man auch schauen, was an Gewerbe/Cafes etc. noch im Cache von GoogleMaps war oder dort eben die Umgebungssuche verwenden. So haben wir auch ein ganz nettes Pannekoekenhuis gefunden.
Allerdings muss man dazu dann doch manchmal das Roaming kurz einschalten. Aber seid gewarnt, auslandsreisende Freunde des Smartphones, moderne Webseiten im Nicht-Mobil-Modus und GoogleMaps sind Datensauger, die Megabytes purzeln doch recht zügig durch.
Ein Widget wie 3G Watchdog ist da sehr hilfreich, die Roamingkosten im Griff zu halten.
Ich werde in circa zwei Wochen den Eintrag updaten, wenn ich meine Mobilfunk-Rechnung bekommen habe. (Und erkennen kann, was der Riegel-Dieb noch so alles angestellt hat).

[Update] Die Telefonrechnung kam inzwischen an. Und der freundliche Klotz-Dieb hat wohl nichts mit der SIM Karte gemacht. Jedenfalls waren keine unbekannten Roaming Gebühren zu finden. Und die bekannten hielten sich mit 4 Euro für Datentraffic auch in Grenzen.
Das teuerste war tatsächlich die 5 Euro für das Sperren der Karte.
[Update]

Grüße tot ziens

derFrutz

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